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In
den Jahren 1961/62 begann ein Mitglied der Antheringer Schnalzergruppe,
Thomas Lebesmühlbacher, die Jugend für den Brauch des Aperschnalzens
zu interessieren. Er stellte eine Schnalzergruppe zusammen, die 1963 beim
Schützenfest in Anthering zum ersten Mal öffentlich dabeisein
konnte.
Das Schnalzen fand großen Anklang, und so waren im Winter 1964 beim
Arnsdorfer Gedächtnisschnalzen in Saaldorf zwei Jugendpassen aus Anthering
vertreten.
Aus dieser Schnalzerjugend versuchte nun Frau Rosa Lebesmühlbacher
Burschen und Mädchen für das Volkstanzen zu gewinnen. Am 10. Mai
1964 war die erste Zusammenkunft. Obwohl bei den ersten Tanzprobene keine
richtige Musik, sondern nur mit Kamm und Zeitungspapier aufgespielt wurde,
kamen immer neue Tanzpaare dazu bald war die "Tanzstube"
(ausgeräumtes Wohnzimmer) überfüllt. Das Problem mit der
Musik fand ebenfalls eine Lösung. Franz Winklhofer aus Seekirchen konnte
für die Tanzgruppe gewonnen werden, wobei die Schnalzergruppe in dankenswerter
Weise für die An- und Rückfahrt sorgte. Für das Erlernen
der Schuhplattler stellten sich Otto Kemetinger sen. und Josef Zusack sen.
zur Verfügung. Damit waren die Startschwierigkeiten überwunden,
und dem Tanzen stand nichts mehr im Wege. Am 13. November 1965 veranstaltete
die Schnalzergruppe im Gasthof Vogl einen Heimatabend. Hierbei hatte die
Volkstanzgruppe ihren ersten öffentlichen Auftritt.
In den folgenden Jahren wurde bei vielen Veranstaltungen und Festen in Anthering,
aber auch in anderen Orten mitgewirkt. Im Jahre 1967 kam eine Verbindung
mit dem Leiter der Volkstanzgruppe der Salzburger Volkshochschule, Herrn
Teichmann sen., zustande. So konnte sich die Volkstanzgruppe bei einer "Salzburger
Woche" in Bielefeld beteiligen. Es fanden Aufführungen in Bielefeld,
Celle und Bremerhaven statt.
1968 wurde Johann Mühlbacher als Spielmann gewonnen. Aus den jungen
Tänzern wurde eine Jugendgruppe und eine Singgruppe zusammengestellt.
Im Jahre 1970 wurde innerhalb der Schnalzergruppe pber einen eigenständigen
Tanzverein diskutiert; so kam es 1971 zur offiziellen Gründung des
Heimatvereins Anthering unter der Obfrau und Gründerin Rosa Lebesmühlbacher.
Zweck des Vereins ist: Erhaltung und Pflege des Volkstanzes, der Volksmusik,
der Tracht und des Brauchtums, so zum Beispiel des Schnalzens.
Am 12. Juni 1976 war die Fahnenweihe des Heimatvereines. Fahnenmutter wurde
Frau Anna Fink. Es kamen 27 Gastvereine zu diesem großen Fest.
Im Oktober 1985 erlebte der Heimatverein den Höhepunkt seines bisherigen
Bestehens: Eine Reise nach Amerika (Texas/Dallas) auf Einladung von Bill
Sallee und seiner Frau Judith.
Der Verein besteht im Jahre 1986 aus einer allgemeinen Volkstanz- und Schuplattlergruppe,
einer Jugendtanzgruppe, zwei allgemeinen und einer Jugendschnalzerpaß
sowie einer Stubnmusi. Aus dem Jahresbericht 1986 ist zu entnehmen, daß
76 Tanzproben und 47 Schnalzerproben aller Gruppen abgehalten wurden. Insgesamt
kamen 176 Zusammenkünfte (Mitwirkung bei Veranstaltungen, vereinsinterne
Veranstaltungen etc.) zustand.
Seit 1986 wird die Zusammenführung der Jugendtanzgruppe zur allgemeinen
Gruppe durchgeführt. Aufgaben für die nächsten Jahre werden
die Förderung der Stubnmusi sowie wiederum der Aufbau einer neuen Jugengruppe
sein. |
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